Das Projekt AHEAD und die Verwendung digitaler Assessments in der Ausbildung von Gesundheitsfachpersonal
Am 01.11.2021 startete das Erasmus+ geförderte Projekt AHEAD KA220-VET-000034699 in Kooperation mit Partnerorganisationen in Irland, Polen, Deutschland und Georgien. Ziel ist es, das Potenzial der Digitalisierung für die Lehre in den Gesundheitsberufen nutzbar zu machen, auch durch den Einsatz digitaler Prüfungsformate.
Aufgrund der Corona-Pandemie stehen Lehrkräfte in Europa und weltweit vor der Herausforderung, dass Unterricht und Prüfungen nicht immer in Anwesenheit stattfinden können. Dies erschwert auch die notwendige Kooperation zwischen theoretischen und praktischen Lernorten. Digitale Prüfungsformate sind ein geeigneter Weg, dieser Herausforderung zu begegnen. Unabhängig davon bieten sie auch wichtige Potenziale, um die Lehre nachhaltig zu verbessern. Um dieses Potenzial zu nutzen, wird in internationaler Zusammenarbeit daran gearbeitet, den Lehrenden die notwendigen Ressourcen zur Verfügung zu stellen und sie beim Erwerb der notwendigen Kompetenzen für den geplanten und verantwortungsvollen Einsatz digitaler Prüfungsformen zu unterstützen.
DigATaL – Framework
Wir haben einen Kompetenzrahmen entwickelt, indem wir die Anforderungen verschiedener Beurteilungsszenarien systematisch untersucht und sie mit verschiedenen bestehenden allgemeineren Kompetenzrahmen wie DigComp und DigCompEdu verglichen haben. In der Mitte befinden sich die vier Kernkompetenzen für den Einsatz von digitalen Assessments. Umgeben von den 7 vernetzten Kompetenzen. Diese sind ebenfalls notwendig oder hilfreich, sind aber keine digitalen Kompetenzen im engeren Sinne. Umgeben ist das Ganze dann von den individuellen Bedingungen der Organisation oder des Landes, die einen Einfluss darauf haben, ob diese Kompetenzen auch angewendet werden können.
Assessments
In einer unserer zentralen Projektkomponenten haben wir eine Reihe digitaler Prüfungen entwickelt, die die Prüfungsprozesse in der Pflegeausbildung revolutionieren werden. Unsere Tools bieten einen zukunftsweisenden, technologiebasierten Ansatz, um das Verständnis und die Beherrschung der verschiedenen für den Pflegeberuf erforderlichen Kompetenzen durch die Studierenden zu messen.
Ganz gleich, ob Sie klinische Fertigkeiten, Kommunikationsfähigkeiten oder die Entscheidungsfindung unter Druck testen möchten, unsere digitalen Tests bieten eine effiziente, zuverlässige und Echtzeit-Plattform für die Bewertung. Sie wurden mit großer Präzision entwickelt und bieten ein Gleichgewicht zwischen technologischer Raffinesse und Benutzerfreundlichkeit. Dadurch wird sichergestellt, dass alle am Prüfungsprozess Beteiligten, unabhängig von ihren technologischen Kenntnissen, mit diesen Tools arbeiten und davon profitieren können.
Die Assessments sind über verschiedene Geräte und Plattformen zugänglich und bieten die für moderne Bildungsumgebungen erforderliche Flexibilität. Dies ermöglicht es sowohl Lehrkräften als auch Lernenden, Prüfungen effizient zu verwalten, durchzuführen und zu überprüfen, wodurch der gesamte Bewertungsprozess optimiert wird.
Für die folgenden Assessments haben wir eine grobe Einschätzung des Anforderungsgrades anhand einer Sterneskala vorgenommen. Diese basiert auf der Mischung aus der Anforderung an den Technikeinsatz, der notwendigen Abstraktion und der Komplexität. Je nach Anwendungsfall können jedoch alle Bewertungen ein unterschiedliches Anforderungsniveau aufweisen. Die hier vorgenommene Bewertung soll daher nur eine grobe Orientierung bieten.

Die folgenden Assessments wurden je nach Komplexitätsgrad zum Zeitpunkt ihrer Erstellung den verschiedenen Kompetenzstufen zugeordnet.
Datenschutz
Datenschutz ist in der digitalen Bildungsumgebung Europas von zentraler Bedeutung, besonders beim Einsatz digitaler Assessments. Der Schutz personenbezogener Daten ist nicht nur eine Frage der Privatsphäre und Sicherheit, sondern auch eine rechtliche Anforderung. In Europa bildet die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) die zentrale Norm, die den Umgang mit personenbezogenen Daten regelt. Sie sorgt für einen einheitlichen Datenschutzstandard innerhalb der EU, während gleichzeitig landesspezifische Datenschutzgesetze zusätzliche Anforderungen stellen können. Diese rechtlichen Rahmenbedingungen unterstreichen die Notwendigkeit eines bewussten und verantwortungsvollen Umgangs mit Daten in der Bildung.
Für Lehrende und Lernende bedeutet dies, bei der Erstellung, Durchführung und Teilnahme an digitalen Assessments besondere Vorsicht walten zu lassen. Lehrende sollten sicherstellen, dass die verwendeten digitalen Tools und Plattformen die DSGVO-Anforderungen erfüllen. Dies beinhaltet die Prüfung, ob Daten verschlüsselt übertragen, angemessen gespeichert und nur so lange wie notwendig gehalten werden. Zudem ist es wichtig, dass Lehrende Transparenz über die Art der gesammelten Daten, den Zweck ihrer Erhebung und die Art ihrer Verarbeitung schaffen.
Auf der anderen Seite müssen Lernende verstehen, welche ihrer Daten erfasst werden und wie sie geschützt werden. Sie sollten angehalten werden, ihre eigenen Datenschutzeinstellungen zu überprüfen und sich über ihre Rechte im Rahmen der DSGVO informiert zu halten. Die aktive Beteiligung an Datenschutzschulungen kann sowohl Lehrenden als auch Lernenden helfen, sich der Risiken bewusster zu werden und zu lernen, wie sie diese minimieren können.
In der Praxis bedeutet dies für Lehrende, bei der Auswahl von digitalen Assessments auf Datenschutzaspekte zu achten und Lernende über Datenschutzpraktiken zu informieren. Lernende sollten ihrerseits proaktiv Fragen zum Datenschutz stellen und die Sicherheit ihrer Daten kritisch bewerten. Indem beide Seiten ein Bewusstsein für Datenschutz entwickeln und entsprechend handeln, kann ein sicherer und verantwortungsbewusster Umgang mit digitalen Assessments im europäischen Bildungsraum gefördert werden.
FAQ
Digitale Assessments sind flexibel, interaktiv und können auf die individuellen Lernbedürfnisse zugeschnitten werden. Sie können jederzeit und überall durchgeführt werden und ermöglichen eine automatische Bewertung und Rückmeldung.
Die technischen Voraussetzungen können je nach Art des Assessments variieren, umfassen aber in der Regel den Zugang zu geeigneten Geräten (Computer, Tablets), eine stabile Internetverbindung und die erforderliche Software oder Plattform.
Lehrende müssen sicherstellen, dass die durch digitale Assessments generierten persönlichen Daten sicher aufbewahrt werden und nur für den vorgesehenen Zweck verwendet werden. Sie sollten sich der Datenschutzrichtlinien der verwendeten Plattformen bewusst sein und sicherstellen, dass sie den rechtlichen Anforderungen entsprechen.
Digitale Assessments können in den regulären Unterrichtsprozess integriert werden, indem sie als Hausaufgaben, Projekte, Präsentationen oder Tests genutzt werden. Sie können auch in flexiblen Lernumgebungen wie Fernunterricht oder hybrides Lernen verwendet werden.
Sowohl Lehrende als auch Lernende müssen über grundlegende digitale Kompetenzen verfügen, einschließlich sicherer Navigation in digitalen Umgebungen, Erstellung und Bearbeitung digitaler Inhalte sowie kritische Bewertung von Online-Informationen
Digitale Assessments ermöglichen es den Lehrenden, auf die individuellen Lernbedürfnisse ihrer Schüler einzugehen, indem sie verschiedene Formate und Schwierigkeitsgrade anbieten und den Lernenden ermöglichen, ihre Kompetenzen auf unterschiedliche Weisen auszudrücken.
Rubriken sind standardisierte Bewertungsinstrumente, die verwendet werden, um die Leistung von Schülern auf systematische und konsistente Weise zu bewerten. Sie bieten einen klaren und strukturierten Rahmen zur Bewertung der Leistung von Schülern in verschiedenen Komponenten.
Rubriken werden erstellt, indem die Lernziele definiert werden, die durch das digitale Assessment abgedeckt werden sollen. Diese Ziele werden dann in spezifische Kriterien für die Bewertung unterteilt. Jedes Kriterium wird anschließend auf einer Skala bewertet, die oft von „ausgezeichnet“ bis „ungenügend“ reicht.