DigATaLComp beschreibt 5 Stufen des Fortschritts:

No Use: Derzeit nicht verwendet. Dennoch können Fähigkeiten oder Kenntnisse im Bereich der digitalen Assessments bereits vorhanden sein.

Foundation: Grundlegende Verwendung von digitalen Assessments. Dies kann Kenntnisse darüber einschließen, dass die umfassendere Nutzung digitaler Assessments die berufliche Praxis bereichern kann.

Intermediate:Vielfältige und regelmäßige Nutzung von digitalen Assessments für verschiedene Zwecke.

Advanced: Die systematische und sinnvolle Nutzung von Bewertungen. Verwenden Sie regelmäßig und konsequent das digitale Assessment, das für den jeweiligen Zweck geeignet ist, in einer Vielzahl von Zielen und Anwendungsszenarien

High Specialised: Die innovative Nutzung von digitalen Assessments. Dies beinhaltet den Einsatz neuer Bewertungsmethoden oder den Einsatz in neuen Kontexten.

DigATaL

Competency Framework for Digital Assessments of Teachers and Learners

Methodik des Selbstbewertungsinstruments

Die Selbstbewertung basiert auf dem DigATaL-Rahmenwerk, das vier Kernkompetenzen und sieben vernetzte Kompetenzen sowie vier verschiedene Kompetenzstufen beschreibt. Das Instrument ist so strukturiert, dass vier Fragen auf die Kernkompetenzen abzielen, die für die Erstellung und Verwendung digitaler Assessments erforderlich sind. Jede Antwortoption repräsentiert eine Fortschrittsstufe. Darüber hinaus gibt es am Ende des Instruments eine Frage zu den vernetzten Kompetenzen, wobei jede Frage eine der Kompetenzen repräsentiert.

In der Bildung beziehen sich Assessments auf verschiedene Methoden oder Instrumente, die von Pädagogen verwendet werden, um die akademische Bereitschaft, den Lernfortschritt, den Kompetenzerwerb oder die Bildungsbedürfnisse der Schüler zu bewerten, zu messen und zu dokumentieren. Das Selbstbewertungs-tool besteht aus fünf Fragen und kann innerhalb von fünf bis zehn Minuten abgeschlossen werden. Anschließend erhalten Sie eine Bewertung und eine Empfehlung, in welchen Bereichen Sie Ihre Kompetenzen entwickeln könnten. Sie soll Ihnen eine Orientierung darüber geben, welche Kompetenzen für die Verwendung digitaler Assessments notwendig sind und wie ausgeprägt sie in Ihrem Fall sind. Ihre Ergebnisse sind nur für Sie sichtbar und werden nicht für andere Zwecke verwendet. Am Ende des Tests erhalten Sie eine kurze Rückmeldung zu jeder individuellen Kompetenz sowie eine Empfehlung für die Entwicklung dieser Kompetenz und eine Gesamtbewertung Ihres Kompetenzniveaus.

Zu digitalen Bewertungen im Allgemeinen


Bewertungen dienen als kritische Instrumente zur Leistungsbewertung, die die Sammlung und Analyse von Daten und Informationen beinhalten (siehe Bartholomeyczik 2012, S. 110). Es ist wichtig, zwischen Bewertungen im Gesundheitswesen, die diagnostischer Natur sind, und denen in Bildungseinrichtungen zu unterscheiden, wo sie die Eignung eines Lernenden für einen Kurs bewerten und den didaktischen Ansatz informieren. Solche Bewertungen ermöglichen es Lernenden, ihre eigenen Fähigkeiten zu bewerten, Stärken und Schwächen zu identifizieren, während sie Pädagogen Einblicke in den individuellen und kollektiven Lernfortschritt bieten. Basierend auf diesen Erkenntnissen können Pädagogen ihre Unterrichtsmethoden anpassen (siehe Franke & Handke 2012, S. 147). Das AHEAD-Projekt konzentriert sich speziell auf die Rolle digitaler Bewertungen in der Bildung, anstatt auf diagnostische Bewertungen, und legt die Kriterien für die Auswahl geeigneter Bewertungstools fest.


Im Bildungsbereich erfüllen Bewertungen mehrere Funktionen, darunter die Auswahl geeigneter Lernender, die Bereitstellung von Feedback und Diagnosen, die Dokumentation des Fortschritts und die Motivation der Schüler. Sie stellen jedoch auch potenzielle Stressoren für Lehrer und Lernende dar, aufgrund des damit verbundenen Vorbereitungsaufwands und der Auswirkungen ihrer Ergebnisse (Franke & Handke 2012, S. 147 ff.).


Bewertungen sind in verschiedenen Phasen des Lehr- und Lernprozesses integriert und werden in diagnostische, formative und summative Bewertungen unterteilt (Franke & Handke 2012, S. 149). Diagnostische Bewertungen finden vor Beginn des Lernens statt, um das vorhandene Wissen und die Eignung der Lernenden zu ermitteln. Selbstbewertungen sind hier besonders relevant (Franke & Handke 2012, S. 150). Formative Bewertungen überwachen den Fortschritt während des gesamten Bildungsprozesses und helfen bei der Anpassung von Unterrichtsstrategien (Franke & Handke 2012, S.151). Summative Bewertungen bewerten das Erreichen der Lernziele am Ende eines Kurses, oft durch Prüfungen oder Projekte (Franke & Handke 2012, S. 151 f.). Die Diskussion erstreckt sich auch auf digitale und Selbstbewertungen als Alternativen zu traditionellen Bewertungsformen.


Die Begriffe E-Bewertung, digitale Bewertung und Online-Bewertung werden in der Literatur synonym verwendet. Dieser Text wird durchweg „digitale Bewertungen“ verwenden, um Bewertungen in einem Bildungskontext zu bezeichnen (Thiele & Kauffeld 2020, S. 4). Digitale Bewertungen bieten Vorteile wie Flexibilität in Zeit und Ort, Anonymität und Objektivität in der Bewertung (Ott, Ulfert & Kersting 2017, S. 216 ff.). Obwohl verschiedene Generationen von Bewertungen identifiziert wurden (Siarova, Sternadel & Masidlauskaite 2017, S.58), werden in diesem Text digitale Bewertungen nicht kategorisiert, sondern Beispiele wie Online-Peer-Bewertungen und Video-Sharing für praktische Fähigkeiten behandelt (Kapsalis et al. 2019, S.17ff.; Seery et al. 2017, S.403f.).
In Bezug auf Kompetenzrahmen wird der Begriff oft austauschbar mit Kompetenzmodellen und -rastern verwendet, obwohl es konzeptionelle Unterschiede gibt. Kompetenzrahmen bieten eine breite Struktur zur Klassifizierung von Kompetenzen, während Kompetenzmodelle und -raster spezifischer für Organisationen oder für detaillierte Kompetenzbewertungen sind. Dieser Artikel verwendet den Begriff „Kompetenzrahmen“ im Einklang mit EU-Rahmenwerken und Projektzusammenarbeit, trotz der nuancierten Unterschiede (Neumann 2013).


Neumann (2013) diskutiert die Auflösung von Kompetenzmodellen und betont das Gleichgewicht zwischen Feinheit und der messbaren Unterscheidungsfähigkeit von Merkmalen. Kompetenzrahmen, die für die digitale Bewertungskompetenz entwickelt wurden, wie sie im AHEAD-Projekt diskutiert werden, zielen auf eine höhere Auflösung ab, als es allgemeine Bildungsziele erfordern würden.


Selbsttest- und Bewertungstools erleichtern die persönliche Bewertung von Kompetenzen, Fähigkeiten und Wissen. Sie fördern Selbstbewusstsein und selbstgesteuertes Lernen, obwohl Herausforderungen wie persönliche Voreingenommenheit und der Dunning-Kruger-Effekt sorgfältig navigiert werden müssen, um genaue Selbstbewertungen sicherzustellen. Diese Tools übersetzen Kompetenzen aus Rahmenwerken in bewertbare Aussagen und unterstützen die persönliche und berufliche Entwicklung.

Zur Bedeutung digitaler Assessmentkompetenz

Digitale Assessmentskompetenz bezieht sich auf die Vielfalt an Fähigkeiten und Kenntnissen, die erforderlich sind, um digitale Werkzeuge zur Bewertung von Leistungen einzusetzen, digital gesammelte Daten zur Verfolgung des Lernfortschritts zu nutzen und pädagogische Herausforderungen durch digitale Einblicke zu identifizieren. Diese Kompetenz erstreckt sich auf das kontinuierliche Überwachen und Anpassen von Lehrmethoden auf der Grundlage digitaler Rückmeldungen, was integraler Bestandteil des beruflichen Fähigkeitsspektrums eines Lehrers ist.
Zusätzlich werden Einblicke aus Irland zu Mittelwerten und Standardabweichungen im Zusammenhang mit dieser Kompetenz für ein umfassendes Verständnis bereitgestellt.


Im Modell professioneller Handlungskompetenz für Pädagogen von Baumert und Kunter (2011, S. 32) umfasst das wesentliche Lehrerwissen fachspezifische pädagogische Kenntnisse, die sowohl reflektierende als auch diagnostische Fähigkeiten umfassen, die für die Verbesserung der Unterrichtsqualität unerlässlich sind (wie von M. Kramer et al., 2020; Schmelzing et al., 2009 diskutiert). Darüber hinaus bildet die Expertise in Lerndiagnostik und Leistungsbewertung einen Kernbestandteil des pädagogischen Wissens (Voss & Kunter, 2011).


Das Hamburger Kompetenzrahmenmodell (Hamburger Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung 2018) veranschaulicht, wie die digitale Assessmentskompetenz mit anderen Kompetenzbereichen, insbesondere digitalen und fachspezifischen Fähigkeiten, verknüpft ist. Dieser Rahmen beschreibt die Erstellung und Anwendung digitaler Assessments und bietet einen detaillierten Überblick über die erforderlichen Fähigkeiten. Zum Beispiel kann ein Pädagoge auf grundlegender Ebene das Potenzial digitaler Assessments für die Schülerbewertung erkennen. Die vollständige Nutzung digitaler Assessments zur Verbesserung des Unterrichts in verschiedenen Kontexten signalisiert jedoch ein höheres Kompetenzniveau im Bereich der Unterrichtsdiagnostik, das für evidenzbasierte Lehrpraktiken zunehmend wichtig geworden ist.


Der Rahmen definiert vier Fortschrittsstufen in der digitalen Assessmentskompetenz, die in vier Bereiche unterteilt sind. Er erkennt an, dass Kompetenz in einem Bereich nicht unbedingt Fachwissen in allen Bereichen impliziert. Zum Beispiel kann ein Pädagoge aufgrund einer Ausbildung in einem anderen Bereich gut mit Datenschutz und Urheberrecht vertraut sein, aber nur grundlegende Kenntnisse in der Erstellung und Nutzung digitaler Assessments besitzen. Der Fortschritt von der „Foundation-“ bis zur „Highspecialized“ Stufe umfasst ein Spektrum an Kompetenzen:

  • Auf der „Foundation-“ Ebene umfassen die Fähigkeiten die grundlegende Inhaltsentwicklung, die Anwenderkompetenz mit Standardsoftware und -hardware sowie elementare Datenkompetenz mit Schwerpunkt auf Datenspeicherung, -abruf und -organisation unter Berücksichtigung des Datenschutzes.
  • Die „Intermediate-“ Ebene führt die integrierte Nutzung digitaler Assessments, umfassende Evaluationsmethoden, ethische Überlegungen und ein breiteres Verständnis digitaler Technologien ein.
  • In der „Advanced-“ Stufe beschäftigen sich Pädagogen mit der kooperativen Nutzung digitaler Assessments, unterstützen Peer-Bewertungen und fördern die Selbstreflexion unter den Schülern, neben erweiterten Anwenderkompetenzen und Datenkompetenz für organisatorische Anforderungen.
  • Die „Hochspezialisierte-“ Ebene beinhaltet das Entwerfen neuer Assessments, die Nutzung modernster Technologie, das Vorantreiben des Datenmanagements und die Innovation von Bewertungsmethoden.

Dieser Kompetenzrahmen stimmt mit mehreren bestehenden Rahmenwerken für die berufliche Entwicklung von Pädagogen überein, darunter:

  • Das Europäische Rahmenwerk für die digitale Kompetenz von Pädagogen (DigCompEdu), das digitale Technologien im Unterricht hervorhebt.
  • Das Technological Pedagogical Content Knowledge (TPACK), das sich auf die Integration von Technologie in den Unterricht konzentriert.
  • Nationale und internationale Standards, wie die National Educational Technology Standards (NETS) für Lehrer der International Society for Technology in Education (ISTE).
  • Im Kontext der deutschen Bildung verbindet sich der Rahmen mit der Strategie der KMK „Bildung in der digitalen Welt“, die die Inhaltsentwicklung, Kommunikation, den Datenschutz und innovative Problemlösungen in der Bewertung hervorhebt.

Dieser umfassende Blick auf die digitale Assessmentskompetenz unterstreicht ihre zentrale Rolle in modernen Bildungspraktiken und bietet einen Rahmen für die Entwicklung und Verbesserung der Lehrerfähigkeiten in digitalen Bewertungsmethoden.